„Unglückliche 13: Darum scheitern alle Bitcoin-Kurs-Erholungen“

Bitcoin wird aktuell bei etwa 87.820 USD gehandelt. Der Kurs bleibt damit am Tag unverändert und liegt in den letzten 30 Tagen noch immer rund vier Prozent im Minus. Käufer steigen bei jedem Rückgang des Bitcoin-Kurses ein. Allerdings schafft es jede Gegenbewegung nicht, den engen Bereich zu verlassen. Im Chart sieht man nun klar, warum die Anläufe immer wieder scheitern.

Die kurze Antwort: Es geht um das „Unglückszahl 13”-Problem von Bitcoin. Eine wichtige On-Chain-Widerstandszone liegt 13 Prozent über dem aktuellen Kurs. Solange sie nicht überwunden wird, endet jede Aufwärtsbewegung, bevor Schwung aufkommen kann.

Kurzfristige Anleger begrenzen den Kurs mit ihrer Einstiegshürde

Das Short-Term Holder Cost Basis Modell von Glassnode zeigt den durchschnittlichen Kurs, zu dem neue Käufer ihre Coins halten. Kurzfristige Halter reagieren meist am schnellsten auf Kursschwankungen. Wenn der Kurs unter ihren Einstiegswert fällt, verkaufen sie, um größere Verluste zu vermeiden. Das sorgt automatisch für Verkaufsdruck und wirkt wie eine Decke im Chart.

Momentan liegt diese Cost Basis bei 99.790 USD, also knapp 13 Prozent über dem aktuellen Kurs. Bei 87.820 USD (dem jetzigen Stand), sind die meisten neuen Käufer im Minus. Das erklärt, warum jede Bitcoin-Rallye wieder abflacht, bevor ein Ausbruch gelingt: Verkäufer steigen immer frühzeitig ein.

Die HODL Waves Daten, eine Kennzahl, die Gruppen nach ihrer Haltezeit unterteilt, bestätigen dieses Verhalten. Der Anteil der Coins, die eine bis sieben Tage gehalten werden (kurzfristige Gruppe), fiel von 6,38 Prozent am 27. November auf 2,13 Prozent am 27. Dezember. Neuere Käufer verkaufen also ihre Coins, statt sie zu behalten. Das verstärkt den Widerstand, bevor Bitcoin überhaupt 99.790 USD erreicht.

Deshalb ist 99.790 USD aktuell der wichtigste Widerstand im Bitcoin-Chart. Allerdings solltest du beachten: Dieses On-Chain-Level ist dynamisch und kann sich mit dem Bitcoin-Kurs verschieben. Daher empfiehlt sich zusätzlich eine Bestätigung durch das technische Chartbild.

Sollte der Kurs diese Marke zurückerobern, wären kurzfristige Halter wieder im Gewinn. Dann würde vermutlich der Zwangsverkauf aufhören und der Verkaufsdruck, der bisher jede Gegenbewegung gestoppt hat, nachlassen.

Momentum: Käufer geben Gas, doch der Ausbruch bleibt aus

Im 12-Stunden-Chart bewegt sich Bitcoin gerade in einem symmetrischen Dreieck. Ein solches Muster entsteht, wenn fallende Hochs und steigende Tiefs sich immer weiter annähern. Das zeigt Unsicherheit zwischen Käufern und Verkäufern. Es ist ein neutrales Muster, das erst mit einem Ausbruch die Richtung bestätigt.

Der Chaikin Money Flow (CMF) misst, ob Kapital von größeren Marktteilnehmern in den Markt fließt oder abgezogen wird. Dazu wird das Handelsvolumen geprüft. Der CMF steigt gemeinsam mit dem Kurs, was zeigt, dass Käufer aktiv sind. Allerdings bleibt er noch unter der Nulllinie.

Bleibt der CMF unter null, sind die Kaufströme nicht stark genug, um den Trend wirklich zu bestätigen. Allein durch Schwung bricht der Kurs daher noch nicht aus dem Dreiecksmuster aus.

Das erklärt die aktuelle Unsicherheit. Käufer sind aktiv, aber sie verschieben das Gleichgewicht noch nicht. Erst wenn der CMF klar über null schließt und der Kurs aus dem Dreieck ausbricht, gibt das Muster eine Richtung vor. Solange das nicht passiert, bewegt sich der Bitcoin-Kurs weiterhin in der engen Handelsspanne. Kurzfristige Verkäufer sorgen immer wieder für neuen Druck.

Bitcoin-Kurs: 13-Prozent-Hürde im Fokus – Darum ist sie so wichtig

Seit Ende Dezember steckt Bitcoin zwischen 84.370 und 90.540 USD fest. Jeder Anstieg in Richtung 90.540 USD flaut ab, weil Halter, die im Minus sind, aussteigen wollen, um Verluste zu reduzieren. Das passt genau zum kurzfristigen Cost Basis-Widerstand.

Im Moment ist die Roadmap klar.

Ein Ausbruch über 94.600 USD wäre das erste Signal, dass Käufer Fortschritte machen. Steigt der Kurs weiter und überschreitet 99.820 USD (in der Nähe der kurzfristigen Cost Basis von vorhin), bricht die Unglückszahl-13-Hürde. Dann könnten kurzfristige Halter aufatmen, der Verkaufsdruck lässt nach und die Bewegung wird bullisch. So könnte der Bitcoin-Kurs bullisch werden.

Ab hier zieht der Kurs um 107.420 USD stark an. Können Käufer den Schwung nicht halten, wird zuerst die Marke bei 84.370 USD wichtig. Ein Tagesschluss unter 80.570 USD bestätigt einen Abwärtstrend, ändert die Erwartungen für Januar und sorgt für eine weitere Seitwärtsbewegung nach unten.

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